Dass man in smarten Häusern – um Energie nicht sinnlos zu verschwenden – Verbindungen zwischen geöffneten Fernstern/Türen und der Heizung/Kühlung schafft, ist mittlerweile Standard und keine Besonderheit mehr. Die wahre Herausforderung liegt vielmehr in der Konzeption intelligenter Lösungen, die u. a. Lage und Beschaffenheit der Immobilie mit einbeziehen. Zur Veranschaulichung ein Beispiel aus Südspanien, einer Region, in der wir bereits viele Smart Home-Technologien implementiert haben:
Obwohl viele Häuser weiterhin nach Süden, also zum Meer hin ausgerichtet sind, findet sich in der neuen Bauweise kaum mehr der typisch „andalusische“ Stil mit kleinen Fenstern, die vor der Sonne schützen. Im Gegenteil, vorwiegend werden große Glasflächen bevorzugt, um den Meerblick möglichst uneingeschränkt genießen zu können. Die logische Konsequenz sind entsprechende Beschattungen (Außenjalousien, Überdachungen) gegen die im Sommer hochstehende Sonne. Jalousien werden standardmäßig so programmiert, dass sie automatisch ausfahren, sobald eine bestimmte Raumtemperatur überschritten wird. Im Winter hingegen, bei tiefstehender Sonne, werden die südlichen Räume zwar weiterhin stark aufgeheizt, die nördlichen Räume hingegen bleiben zu kalt (in einigen Projekten hatten wir 26 Grad in den Südräumen und 16 in den nordseitigen Räumen gemessen, für Südspanien ganz normal).
Diese Besonderheit haben wir uns zu Nutzen gemacht. Sofern man eine Fußbodenheizung hat, sieht die elegante und intelligente Lösung folgendermaßen aus:
Wir vergleichen die betroffenen Räume und bei einem Temperaturunterschied von mindestens 5 Grad öffnet unsere Steuerung die Ventile der Fußbodenheizung. Das in den Südräumen durch die Sonne aufgeheizte Wasser der Fußbodenheizung vermischt sich mit dem der Nordräume. Dadurch wird die Raumtemperatur ohne jegliche zusätzliche Energiezufuhr ausgeglichen. Eine kostenlose Heizung und Klimaanlage also, wenn man von den minimalen Kosten für die bedarfsgesteuerten Pumpe absieht, die das Wasser zirkulieren lässt.